Gruppe von Personen die sich um einen Laptop versammelt hat auf dessen Bildschirm TYPO3 geschrieben steht.

TYPO3 für Stadtwerke: Warum kommunale Unternehmen auf das Enterprise-CMS setzen

· 4 Min. Lesezeit

TYPO3 dominiert bei deutschen Stadtwerken – und das aus gutem Grund

Unsere aktuelle Marktanalyse zeigt ein eindeutiges Bild: Von 176 untersuchten Stadtwerke-Websites setzen 52 auf TYPO3, weitere 7 nutzen das TYPO3-nahe NEOS. Damit ist TYPO3 mit Abstand das meistgenutzte CMS in der kommunalen Versorgungswirtschaft – noch vor WordPress mit 36 Installationen. Während bei 30 Websites das CMS nicht identifizierbar war, spielen andere Systeme wie Contao (8) oder Joomla! (6) nur eine untergeordnete Rolle.

Diese klare Marktführerschaft kommt nicht von ungefähr. Stadtwerke stehen vor besonderen digitalen Herausforderungen, die ein spezialisiertes Enterprise-CMS erfordern. Warum sich so viele kommunale Unternehmen für TYPO3 entscheiden und welche konkreten Vorteile das System für die komplexen Anforderungen von Stadtwerken bietet, zeigt dieser Artikel.

Die besonderen Anforderungen von Stadtwerken

Stadtwerke stehen vor besonderen digitalen Herausforderungen, die über die Anforderungen typischer Unternehmenswebsites hinausgehen. Als Betreiber kritischer Infrastruktur müssen sie verschiedene Geschäftsbereiche unter einem digitalen Dach vereinen, während gleichzeitig hohe Sicherheits- und Compliance-Standards erfüllt werden.

Verschiedene Websites unter einem Dach

Typische Stadtwerke betreiben oft mehrere völlig eigenständige Websites: eine für das Hauptgeschäft, eine für das Schwimmbad mit Öffnungszeiten und Kursen, eine für die Parkhäuser mit Tarifübersicht und Dauerkartenantrag, eine für die Verkehrsbetriebe mit Fahrplänen und Ticketverkauf. Jede Website hat ihre eigene Domain, eigene Zielgruppe, eigene Redakteure und völlig unterschiedliche Inhalte. Trotzdem sollen alle zentral verwaltet werden können und denselben Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Diese Multi-Site-Verwaltung überfordert viele Content-Management-Systeme schnell.

Hohe Anforderungen an Datenschutz und Zugänglichkeit

Stadtwerke stehen oft im direkten Kontakt mit allen Bevölkerungsgruppen einer Kommune - von jung bis alt, mit und ohne Behinderungen. Barrierefreiheit ist dabei meist keine Option, sondern Pflicht: Stadtwerke fallen idr. unter das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz oder entsprechende Landesgesetze, die digitale Zugänglichkeit vorschreiben. Gleichzeitig werden Datenschutzpannen bei kommunalen Dienstleistern besonders kritisch wahrgenommen. Diese rechtlichen und gesellschaftlichen Anforderungen erfordern professionelle CMS-Lösungen, die WCAG-Standards und DSGVO-Konformität von Haus aus mitbringen.

Sicherheit für kritische Infrastruktur

Als Betreiber kritischer Infrastruktur sind Stadtwerke bevorzugte Ziele für Cyberattacken. Die Website ist oft der erste Angriffspunkt für Hacker, die sich Zugang zu internen Systemen verschaffen wollen. Professionelle Content-Management-Systeme mit regelmäßigen Sicherheitsupdates und einer stabilen Architektur sind daher nicht nur wünschenswert, sondern essentiell für das Unternehmen.

Warum TYPO3 die ideale Lösung ist

Multisite-Management für vernetzte Geschäftsbereiche

Moderne Stadtwerke vereinen unterschiedlichste Dienstleistungen unter einem Dach – von klassischen Versorgungssparten über Bäder und Parkhäuser bis hin zum Nahverkehr. TYPO3 ermöglicht es, all diese Bereiche in einer zentralen Installation zu verwalten und dabei trotzdem individuelle Auftritte zu realisieren. Jeder Geschäftsbereich erhält seine eigene Website mit spezifischem Design und Funktionalität, während gemeinsame Inhalte wie Unternehmensnews oder Karriereseiten zentral gepflegt und automatisch verteilt werden.

Das granulare Rechtemanagement stellt sicher, dass Mitarbeiter nur auf ihre jeweiligen Bereiche zugreifen können – die Bäder-Redaktion bearbeitet ausschließlich Schwimmbad-Inhalte, während die Verkehrsbetriebe ihre Fahrpläne selbstständig aktualisieren.

Durch moderne API-Schnittstellen lässt sich TYPO3 nahtlos mit bestehenden Systemen und externen Kundenportalen verbinden: Zählerstände aus dem Self-Service-Portal, Online-Vertragsabschlüsse oder die aktuelle Wassertemperatur im Freibad werden automatisch integriert. Diese Vernetzung schafft eine einheitliche digitale Plattform, die sowohl intern die Arbeit erleichtert als auch extern den Bürgern alle Services gebündelt zur Verfügung stellt.

Ein praktisches Beispiel für diese Multi-Site-Verwaltung zeigt unser Projekt mit den Stadtwerken Zweibrücken, wo wir mehrere Geschäftsbereiche erfolgreich in einer zentralen TYPO3-Installation vereint haben.

Enterprise-Stabilität für langfristige Planungen

Stadtwerke benötigen IT-Lösungen, die über Jahrzehnte verlässlich funktionieren – und genau hier zeigt TYPO3 seine Stärke als ausgereiftes Enterprise-CMS. Mit über 20 Jahren Marktpräsenz und einer stabilen Release-Politik bietet TYPO3 die Planungssicherheit, die kommunale Unternehmen brauchen.

Long-Term-Support-Versionen (LTS) werden über Jahre hinweg mit Sicherheitsupdates versorgt, wodurch größere Updates auf neue Hauptversionen nur alle 2-4 Jahre durchgeführt werden müssen. Die TYPO3 Association als gemeinnützige Organisation garantiert die kontinuierliche Weiterentwicklung unabhängig von einzelnen Unternehmen oder Marktinteressen.

Für Stadtwerke bedeutet das: Investitionen in Entwicklung und Schulungen zahlen sich langfristig aus, da erworbenes Know-how und entwickelte Erweiterungen auch nach Jahren noch nutzbar bleiben. Diese Stabilität ermöglicht es, IT-Budgets verlässlich zu planen und gleichzeitig moderne Funktionen schrittweise zu integrieren.

Flexibilität ohne Vendor Lock-in

Als Open-Source-System bietet TYPO3 Stadtwerken maximale Unabhängigkeit bei der Wahl ihrer IT-Partner. Im Gegensatz zu proprietären Lösungen sind kommunale Unternehmen nicht an einen einzelnen Hersteller oder Dienstleister gebunden. Der offene Quellcode ermöglicht es, jederzeit den Implementierungspartner zu wechseln oder interne Ressourcen aufzubauen – das gesamte System bleibt dabei vollständig zugänglich und dokumentiert.

Diese Freiheit schafft einen gesunden Wettbewerb unter Dienstleistern und sorgt für marktgerechte Preise bei Wartung und Weiterentwicklung. Gleichzeitig profitieren Stadtwerke von einem großen Ökosystem spezialisierter TYPO3-Agenturen in Deutschland, die sich mit den besonderen Anforderungen kommunaler Unternehmen auskennen. Erweiterungen und Anpassungen bleiben im Besitz des Auftraggebers und können bei Bedarf von anderen Partnern weitergeführt werden.

Gesetzeskonformität und Sicherheit

TYPO3 bietet die technische Flexibilität, um gesetzliche Anforderungen präzise umzusetzen. Die vollständige Kontrolle über das HTML-Markup ermöglicht es Entwicklern, barrierefreie Websites nach BFSG zu erstellen, ohne durch vorgefertigte Templates eingeschränkt zu sein. Jedes Element kann so gestaltet werden, dass es Screenreader-optimiert ist und WCAG-Richtlinien erfüllt – von semantisch korrekten Überschriftenstrukturen bis zu vollständig tastaturnavigierbaren Formularen.

Diese Freiheit bei der Template-Erstellung bedeutet, dass keine Kompromisse bei der Barrierefreiheit eingegangen werden müssen. Auch datenschutzrechtliche Vorgaben lassen sich durch die flexible Systemarchitektur individuell implementieren, von Cookie-Management bis zu automatisierten Löschfristen.

In puncto Sicherheit profitieren Stadtwerke von regelmäßigen Security-Updates durch das dedizierte TYPO3 Security Team, das Schwachstellen proaktiv identifiziert und behebt. Mehrstufige Authentifizierung, verschlüsselte Datenübertragung und detaillierte Zugriffsprotokolle sind implementierbar und schützen sensible Kundendaten vor unbefugtem Zugriff.

Diese technische Freiheit bedeutet: Stadtwerke können Compliance-Anforderungen exakt nach ihren Bedürfnissen umsetzen, ohne auf die Limitierungen vorgefertigter Lösungen angewiesen zu sein.

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