
Zeit für einen Website-Relaunch? Diese Signale verraten es
Sie nutzen ein Content-Management-System (CMS), das es nicht mehr gibt, und Ihr Hoster stellt die Unterstützung für die veraltete und einzige PHP-Version ein, auf der das CMS noch läuft… Das wäre einer der wenigen definitiven Gründe, warum ein Relaunch Ihrer Website wirklich unumgänglich ist.
Wenn das der Fall sein sollte, müssen Sie hier gar nicht mehr weiterlesen. In der Regel ist es natürlich nicht so eindeutig und es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, bis man sich zu einem Relaunch der Firmenwebsite durchringt.
Manchmal weiß man es längst, braucht aber noch die richtigen Argumente, für sich selbst oder die Geschäftsführung. Diese klaren Signale zeigen, wann ein Relaunch nicht mehr aufgeschoben werden sollte.
K.O.-Kriterien
Diese kritischen Signale rechtfertigen für sich allein schon einen Relaunch, auch wenn sie damit theoretisch noch weiter machen könnten:
Inhalte sind jahrelang planlos gewachsen
Die beste technische Basis hilft wenig, wenn die Inhalte nicht die Fragen der Nutzer beantworten oder diese nicht schnell finden können, wonach sie suchen. Es gibt viele Websites die über Jahre wachsen, ohne dass sich jemand über die Grundstruktur Gedanken macht.
Wenn neue Produkte, Branchen oder Märkte erschlossen werden, wird eine neue Unterseite oder ein ganzer Zweig an Seiten an die Stelle gepackt, wo er am passendsten wirkt. Menüs wachsen, werden verschachtelter und unübersichtlicher. Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo selbst die Mitarbeiter, die die Website betreuen sich kaum mehr zurechtfinden.
Auf solchen Websites findet keine gezielte Nutzerführung statt. Möglicher Kundenkontakt und Sales bleiben aus. Zeit für einen Relaunch mit Fokus auf die Inhalte und deren Struktur.
BFSG-Anforderungen nicht erfüllbar
Veraltete Websites, die auf veralteter Technik aufbauen, die vielleicht schon zur Entstehungszeit nicht den Best-Practices folgten sind nur unter sehr hohem Aufwand barrierefrei zu machen. Wollen oder müssen Sie eine barrierefreie Website haben, so stellt eine solche Website oft einen wirtschaftlichen Totalschaden dar. Sie sollten die Chance nutzen und Ihren Webauftritt nicht nur barrierefrei machen sondern ihm gleichzeitig auch einen modernen Anstrich verpassen und die Inhalte und Besucherführung optimieren.
Technische Schulden zu hoch
Jede schnelle Lösung, jeder Workaround und jedes "das machen wir später richtig" hinterlässt technische Schulden. Wie bei einem alten Auto, bei dem jahrelang nur das Nötigste repariert wurde, summieren sich diese Altlasten zu einem kritischen Punkt.
Typische Warnsignale sind Aussagen Ihrer Agentur wie "Das ist kompliziert, weil..." oder "Wenn wir das ändern, müssen wir aufpassen, dass nicht..." – gefolgt von unerwartet hohen Kostenvoranschlägen für eigentlich simple Anpassungen. Der Code ist über Jahre zu einem Flickenteppich aus verschiedenen Technologien, Programmierstilen und Quick-Fixes geworden. Niemand hat mehr den vollständigen Überblick, die Dokumentation fehlt oder ist veraltet.
Das Fatale: Mit jedem weiteren Pflaster wird das System instabiler. Updates werden zur Zitterpartie, weil niemand vorhersagen kann, welche Abhängigkeiten betroffen sind. Die Wartungskosten explodieren, während die Entwicklungsgeschwindigkeit gegen Null geht. Wenn das Hinzufügen eines simplen Kontaktformulars zur wochenlangen Odyssee wird, ist es Zeit für einen sauberen Neustart.
Website nicht mobilfreundlich / responsiv
Für viele ist es schwer zu glauben aber es gibt sie weiterhin und nicht zu selten: Websites die nicht responsiv sind, sich also nicht an die Größe des Endgeräts anpassen und somit nicht für die wichtige Zielgruppe der Smartphone Nutzer optimiert sind.
Je nachdem, wie die jeweilige Website aufgebaut ist, ist sie nervenaufreibend in der Benutzung oder schlichtweg gar nicht zu nutzen auf einem Smartphone.
Die Websites unserer B2C Kunden zeigen einen Anteil von 55 bis 85% an Mobil-Nutzern und selbst bei B2B Kunden mit sehr technischen Themen liegt der Anteil bei ca. 20%. Damit sollte es offensichtlich sein, dass absolut jeder eine mobile friendly Website benötigt.
Das CMS ist ein Hindernis statt Werkzeug
Eine Website lebt von aktuellen Inhalten – doch was, wenn die eigenen Mitarbeiter das System meiden wie die Pest? Wenn Neuigkeiten lieber per PDF hochgeladen werden, statt sie direkt einzupflegen, oder wenn für jede kleine Textänderung die Agentur angerufen wird, haben Sie ein ernstes Problem.
Die Gründe sind vielfältig: Veraltete Editoren, die noch wie Word 97 aussehen. Unlogische Bedienkonzepte, bei denen man fünf Klicks für eine simple Änderung braucht. Fehlende WYSIWYG-Vorschau, sodass niemand weiß, wie die Änderungen aussehen werden. Oder schlicht die Angst, "etwas kaputt zu machen", weil das System so fragil wirkt.
Die Folgen sind gravierend: Inhalte veralten, weil niemand sie aktualisieren möchte. Die Website wird zur digitalen Broschüre statt zum lebendigen Kommunikationskanal. Mitarbeiter frustriert das System so sehr, dass sie Umwege suchen – und die Agenturrechnung wächst mit jeder Kleinigkeit. Ein modernes CMS sollte so intuitiv sein wie das Schreiben einer E-Mail. Ist es das nicht, blockiert es Ihr digitales Marketing und wird zum teuren Flaschenhals.
Die Statistiken sehen rot – trotz guter Inhalte
Sie aktualisieren regelmäßig Ihre Inhalte, investieren Zeit in gute Texte und Bilder – aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Besucherzahlen sinken kontinuierlich, die Absprungrate steigt, weniger Besucher nutzen die Kontaktformulare und das Interesse an Ihren Produkten und Dienstleistungen nimmt ab.
Das ist ein klares Warnsignal: Wenn gute Inhalte nicht mehr wirken, liegt das Problem tiefer. Moderne Suchmaschinen bewerten weit mehr als nur den Content. Technische Faktoren wie Mobile-Optimierung, Ladegeschwindigkeit, SSL-Verschlüsselung und sauberer Code sind entscheidend für Rankings. Wenn Ihre Website hier Defizite hat, werden selbst exzellente Inhalte kaum gefunden.
Hinzu kommt: Veraltetes Design und schlechte Usability führen dazu, dass Besucher, die Ihre Seite finden, sofort wieder abspringen. Die beste Lösung ist dann oft ein kompletter Relaunch, der sowohl die technische Basis als auch die Nutzererfahrung auf moderne Standards hebt.
Umfangreiche Relaunch-Checkliste
Je mehr dieser Indikatoren zusammenkommen, desto sinnvoller ist es, Ihre Website komplett neu aufzustellen.
Optische Indikatoren:
- Website erinnert an Windows 2000 — man sieht ihr ihr Alter einfach an
- Inkonsistente Designelemente durch viele kleine Updates
- Veraltete Stock-Fotos oder Bildsprache
Technische Signale:
- CMS erreicht "End-of-Life" / keine Sicherheitsupdates mehr
- Plugin-/Extension-Konflikte häufen sich
- Seiten laden sehr langsam
Business-Indikatoren:
- Rebranding/neue Corporate Identity
- Fusion oder Unternehmensübernahme
- Neue Produkte/Dienstleistungen passen nicht ins aktuelle Konzept
- Internationalisierung geplant
- Neue Geschäftsstrategie
Performance-Warnsignale:
- Gestiegene Absprungrate
- Sinkende Conversion-Rates
- Rückgang organischer Traffic
- Schlechte Rankings trotz gutem Content
Wettbewerbsfaktoren:
- Konkurrenz deutlich moderner aufgestellt
- Branchenstandards nicht mehr erfüllt
- Kunden erwähnen veraltetes Erscheinungsbild
Wirtschaftliche Überlegungen:
- Änderungen sind nur durch Externe möglich und werden kostspielig
- Wartungskosten übersteigen Relaunch-Budget
- Mehrere parallele Systeme statt einer zentralen Lösung
- Änderungen werden unverhältnismäßig teuer
Inhaltliche/Strategische Signale:
- Kunden finden sich nicht mehr zurecht
- Fehlende klare Call-to-Actions (CTAs)
- Keine Lead-Generierung möglich (fehlende Formulare, Downloads)
Nutzerverhalten-Indikatoren:
- Nutzer finden gesuchte Informationen nicht (häufige Support-Anfragen)
- Kunden beschweren sich über schlechte Usability
- Hohe Abbruchrate im Checkout/Kontaktformular
- Nutzer müssen oft nach Dokumenten fragen, die eigentlich online sein sollten
Fazit
Alle 3 bis 5 Jahre steht ein Relaunch bzw. mindestens ein Redesign an - sofern man der allgemeinen Meinung im Internet vertraut. Wir sehen das differenzierter: Eine gut durchdachte, sauber und nach modernen Standards umgesetzte Website, die sich nicht komplett auf den gerade aktuell gehypten Designtrend eingeschossen hat, kann durchaus länger genutzt werden.
Ein Relaunch sollte gut durchdacht und gründlich geplant sein und ob überhaupt einer benötigt wird sollte nicht rein durch das Alter entschieden werden.
Allerdings: Wenn Sie sich bereits fragen, ob es Zeit für einen Relaunch ist, dann ist die Antwort wahrscheinlich ja. Diese Frage stellt sich nicht ohne Grund – meist haben Sie bereits mehrere der genannten Warnsignale bemerkt, auch wenn Sie sie vielleicht noch nicht konkret benennen konnten.
Trifft eines der genannten K.O. Kriterien auf Ihre Website zu, dann empfehlen wir einen Relaunch. Treffen mehrere der Signale der Checkliste zu, dann sollten Sie sich beraten lassen und zumindest ein Redesign in Betracht ziehen.
Wie Sie vermeiden an die falsche Agentur zu gelangen können Sie hier lernen:

Die richtige Webdesign-Agentur finden - Red Flags bei der Agentur-Auswahl
Die Auswahl der richtigen Webdesign-Agentur ist entscheidend für den Erfolg Ihres Web-Projekts. Hier finden Sie eine praktische Anleitung.
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